Workshops

Welchen Nutzen hat die Teilnahme am Workshop von GenderFoLI?

  • Lehrende der Ingenieurwissenschaften und Informatik stehen vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Vor allem an den Hochschulen für angewandte Wissenschaft ist das Lehrdeputat so hoch, dass die Überarbeitung der eigenen Lehrkonzepte oft zu kurz kommt.
  • In der Fortbildung soll ein Raum entstehen, der die Reflexion der eigenen Rolle und bisherigen Methoden genauso ermöglicht wie das Ausprobieren neuer Arbeitsweisen.
  • Entscheidend ist dabei, dass Sie als Lehrende selbst Ihr Wissen über Ihr jeweiliges Fachgebiet mit dem Fachwissen der Workshoptrainerin in Dialog setzen. Es soll ein Austausch zwischen unterschiedlichen Expertinnen und Experten auf Augenhöhe entstehen. Sie bringen Ihr technisches Wissen und Ihre Lehrerfahrung mit, wir bringen das Genderwissen sowie neue Erkenntnisse der Didaktik mit.
  • Ebenso soll das Potential des Austauschs mit Kolleginnen und Kollegen genutzt werden.
  • Nicht zuletzt möchten wir Ihr Feedback durch eine Gruppendiskussion sowie einen Fragebogen erheben und daraufhin das Konzept weiterentwickeln. So soll ein optimal an die Bedürfnisse der Lehrenden angepasstes Angebot entstehen.

Einen ersten Eindruck zur Einführung in die Thematik können Sie sich mit dem Podcast „Eine Ethik für die Künstliche Intelligenz“ des Hessischen Rundfunks verschaffen.

Im Detail sieht das Workshopprogramm folgende drei Schwerpunkte vor:

  1. Kritische und anregende Arbeiten zur Einschreibung gesellschaftlicher Normen in Technik und deren Wirkung auf Männer und Frauen gibt es inzwischen viele: seien es Erkenntnisse über die Gefahren der Diskriminierung von Frauen durch algorithmus-gestütze Bewerbungsverfahren oder innovative Lösungen in der Pflegetechnik, welche die vielen Frauen, aber auch alle anderen Beteiligten im Pflegebereich entlasten. Diese Arbeiten verbinden praxisrelevante Produktentwicklung mit Fragen der Technikethik und knüpfen an individuelle Interessen verschiedener mit Technik befasster Menschen an. Wir möchten Ihnen solche Studien und interdisziplinären Projekte näher bringen, ohne mühevolle eigene Recherche. Wir wollen Ihre Perspektive auf Technik erweitern und den didaktischen Nutzen solcher konkreter Einbettung der abstrakten Grundlagen für die Lehre diskutieren. Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei aktuelle Themen wie Robotik und Sorgearbeit, inklusive Mobilität, Nachhaltigkeit sowie Zukunft der Industrie 4.0. Zu deren Verständnis soll das Geschlechterverhältnis als Analyseinstrument zusätzliche Einsichten bieten. Aber auch die unterschiedliche Betroffenheit von Männern und Frauen und der Umgang hiermit werden immer wieder in den Fokus gerückt.

  2. Diese Fragen und Erkenntnisse wurden teilweise bereits didaktisch aufbereitet in Handreichungen und Tool-Boxen zum Thema Gender und Technik. Diese befassen sich mit unterschiedlichen Dimensionen der Fächer: Geschichte und Fachkultur, Produktentwicklung und Kundenorientierung, Überlegungen über Technikfolgen, Methoden. Um diese praxiserprobten Mittel unter Lehrenden besser bekannt zu machen, sollen sie vorgestellt und diskutiert sowie Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sie direkt in die eigenen Lehrkonzepte eingebunden werden können.

  3. Anschließend wollen wir uns mit der Frage befassen, wie Sie effektiv und abwechslungsreich mit großen Gruppen Studierender arbeiten, Lernerfolge sichern und diese für die Herausforderungen der zukünftigen Berufstätigkeit qualifizieren können. Unterschiedliche Lehr- und Lernformate wie Inverted Classroom, Blended Learning oder Problem Based Learning werden dabei vorgestellt, ausprobiert und auf ihre Tauglichkeit geprüft. Sie müssen nicht gleich Ihre ganze Vorlesung ändern, aber sollen einen Überblick über alternative Methoden sowie konkrete Hinweise für den Umgang mit schwierigen Situationen in der Lehre erhalten. Für Vorlesungen geht es um Mittel zur Aktivierung und Gruppenverkleinerung, in Projektkursen stellen sich Fragen der Gruppenfindung sowie die Anleitung zu interdisziplinärem und lösungsorientiertem Arbeiten. Dies macht das Studium nicht nur, aber auch für junge Frauen attraktiv.

Der Workshop soll keine belastende Zusatzarbeit für Sie sein, sondern ein Format, um sich auszuprobieren und Spaß sowie neues Interesse an der Lehre zu finden. Ein wenig Zeit sollte man sich hierfür nehmen. Das Konzept sieht einen zweitägigen Workshop vor. Es ist jedoch modular aufgebaut und kann je nach Bedürfnis etwas verkürzt oder erweitert werden. Die Zahl der Teilnehmenden sollte zehn Personen nicht überschreiten.

Wir möchten die Workshops je nach Nachfrage an einzelnen Hochschulen oder gemeinsam für eine Region anbieten. Dazu kommen wir bundesweit gerne in Ihre Nähe. Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie uns an: genderfoli@gffz.de

 

 

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